Moin,
so geht’s einem also, wenn Erfahrungsberichte ein Update bekommen…
Nun bin ich also nach meinem gestrigen → Update des Erfahrungsberichtes zur EOS 7D in meinem Forum → 3 Songs | No Flash gefragt worden, wie ich denn die 7D im Vergleich zur 5D einschätze. (Im Gegensatz zum Forum habe ich hier im Blog ja noch nicht großartig verbreitet, dass mir vor einem guten halben Jahr auch noch eine 5D zugelaufen ist…)
Hier Einiges von dem, was ich Forum dazu geantwortet habe:
„Im Vergleich zur 7D ist die natürlich in allen Belangen langsamer, sprich: AF und Serienbildgeschwindigkeit hinken hinterher. Der AF ist allerdings gefühlsmäßig besser als der von der alten 20D – jedenfalls habe ich weniger Ausschuss. Vielleicht ist das aber auch der gestiegenen Erfahrung geschuldet (… und ich mache irgendwann einmal auch mit dem Fotohandy brauchbare Bilder). Für die 7D spricht, dass sie unter nahezu allen Lichtsituationen sicher und – vor allem – schnell trifft und auch schnell bewegte Objekte „gnadenlos“ trackt.“
Von einigen Leuten habe ich gehört/gelesen, dass die alte 5D vom AF her zwar langsamer als die 5D II sein soll, dafür aber in bestimmten actionreichen Situationen besser treffen soll. Mangels eigener Erfahrungen kann ich das aber nicht verifizieren.
Qualitativ nehmen sich die 7D und die 5D nichts. Sicherlich rauscht die 5D bei ISO 1.600 weniger als die 7D – dafür habe ich die Reserven bis zu (noch) brauchbaren ISO 6.400 bei der 7D – hier geht das Duell also unentschieden aus.
Sollte ich eine Liste beider Kameras aufstellen, dann würde die wohl wie folgt aussehen:
pro 7D:
- schneller und präziser AF unter allen Lichtbedingungen
- hohe Serienbildgeschwindigkeit
- Crop-Reserve: 18 MPix lassen reichlich Luft für Ausschnitte
- der Tele-Vorteil: Quer durch eine Stadthalle vom 3. Rang unterhalb der Hallendecke aus mit 400mm das Geschehen auf der Bühne zu verfolgen, das hat schon ‚was…
- (eingebauter Blitz-Transmitter)
pro 5D:
- Bildqualität bis ISO 1.600 ist besser als bei der 7D – allerdings sind die Unterschiede eher akademischer Natur. Selbst bei Ausbelichtungen in 40 x 60 ist der Unterschied – vernünftige RAW-Entwicklung vorausgesetzt – eher zu erahnen denn definitiv festzumachen.
- Freistellpotential mit hochgeöffneten Festbrennweiten
contra 7D:
- da habe ich noch nichts entdeckt, was mich wirklich stören würde
contra 5D:
- als „Action-Kamera“ nur bedingt einsetzbar
- (mein EF-S 10–22 passt nicht dran)
Wie gesagt, alles sehr subjektive Erfahrungen, die auch nur auf meine spezielle Situation zutreffen.
Meine DSLR-Historie sieht so aus: 300D > 20D > 7D > 5D, wobei für mich persönlich der Sprung von der 300D zur (ersten) 20D der größte war: Hier fühlte ich mich endlich wieder „zu Hause“ bzw. angekommen. Das mag aber auch dem Umstand geschuldet sein, dass mir nach über 10 Jahren Einsatz von EOS 10, EOS 5 und EOS 1 deren Bedienkonzept einfach in Fleisch und Blut übergegangen war und die Umgewöhnung auf eine Dreistellige nicht einfach war. Etliche DSLRs sind dabei über die Jahre nun parallel im Einsatz gewesen bzw. sind es noch.
Die meisten Bilder mache ich seit ca. 4 Jahren auf Konzerten. Ansonsten alles das, was sonst noch so anfällt: Von Produktfotografie mit Honiggläsern auf dem Fototisch über halbnackige Mädels im Studio bis hin zu (Business-) Portraits on location für Printmagazine und Hotels, deren Innen- und Außenansichten irgendwie abgelichtet werden müssen. Bilder davon sind reichlich auf meiner „normalen Fotoseite“ → hahlfoto.de zu sehen. (Meinen Kater lichte ich dagegen meistens mit der PowerShot G10 ab, weil die immer griffbereit liegt.)
In allen Belangen setze ich beide Kameras gleichberechtigt nebeneinander ein – es sei denn, ich brauche großes Freistellpotenzial, dann kommt die 5D zum Einsatz. Das ist auch der einzige Grund, warum ich meinen Speedlite-Transmitter ST-E2 immer noch habe: Für die 5D brauche ich ihn noch, die 7D hat ihn bereits eingebaut.
Ein kurzes Wort noch zum „Haben-will-Faktor“ bzw. der Sinnhaftigkeit von Investitionen: Die 7D rechnet sich in allen Belangen – die 5D habe ich nur gekauft, weil der Preis unwiderstehlich gewesen ist. Wäre er das nicht gewesen, dann würde ich sie heute nicht besitzen. Ich habe sie allerdings und bin zufrieden – hätte ich sie nicht, wäre das allerdings auch kein Weltuntergang. Und ich vermute einmal ganz stark, dass diese Einschätzung für mich persönlich auch auf eine 5D II zutreffen würde. Eine nicht vorhandene 7D würde ich dagegen schon betrauern…
Fazit:
Bei Konzerten mag ich die beiden 7D lieber, im alltäglichen Fotogeschäft stehen beide Kameras gleichberechtigt nebeneinander.