Kieler Woche 2011, Tag 7

Kieler Woche 2011, Tag 7
Kieler Woche 2011, lost & found

Moin,

es ist Sonntagmorgen, der erste Tag auf der Kieler Woche, der ungewohnt beginnt: Keine Bilder vom Vorabend sind zu sichten, zu verschlagworten, zu bearbeiten, hochzuladen und wegzuschicken. Also schnell den Blog etwas weiter gefüttert, wir sind jetzt mittlerweile beim Donnerstag angekommen…

Kieler Woche 2011, lost & foundKieler Woche 2011, lost & foundKieler Woche 2011, lost & foundKieler Woche 2011, lost & foundKieler Woche 2011, lost & foundKieler Woche 2011, lost & foundKieler Woche 2011, lost & foundDie Sonne scheint! Das haben wir uns nach dem Regenguss vom Vorabend auch reichlich verdient. Mit freundlicher Miene und frohem Gemüt geht’s dann also wieder „on tour“. Gestern abend „MerQury“ war gegen Ende ein Erlebnis, als der 78-jährige Freund der Band zusammen mit Johnny „The Great Pretender“ sang. Das Publikum war schier am Ausrasten vor Begeisterung.

Heute hat unsere Fotografin gleich zwei Erfahrungen mit dem ÖPNV sammeln können. Zuerst die Gute: Beim Kauf einer Fahrkarte am KVG-Infomobil wollte unsere Fotografin noch wissen, ob sie auch mit einer anderen Buslinie als der üblichen an einer bestimmten Haltestelle vorbeikäme und dort aussteigen könne. Die freundlichen Mitarbeiter bejahten dieses gaben Ihr aber den Tipp, auf die reguläre Linie zu warten und diese zu nehmen, da die andere Linie wesentlich länger für diese Strecke brauchen würde. Auf jeden Fall gab’s aber zum erworbenen Fahrschein eine Tüte Gummibärchen mit dazu „damit die Wartezeit nicht zu lang wird“. Dankeschön!

Erfahrung Nummer zwei war weniger gut und betraf einen Taxifahrer, der es so eilig hatte, dass er unsere Fotografin am Fußgängerüberweg vor dem Hauptbahnhof auf die Hörner seiner Schleuder nehmen wollte – obwohl sie bei Grün losgegangen war. Um sein Recht des Stärkeren auch deutlich zu machen, beschleunigte er dafür noch extra. Am Taxiwartestand vor dem HBf von Ihr zur Rede gestellt, beschimpfte er sie noch in den übelsten Tönen und wollte nicht einsehen, was er da beinahe angerichtet hätte. Zum Glück hat die Polizei aber vor dem Bahnhof einen Einsatzstützpunkt und hier beginnt sich die Geschichte zum Guten zu wenden. Dort flugs die Geschichte erzählt, nahm sich ein netter Polizeibeamter der Sache an und ging gemeinsam mit unserer Fotografin zu besagtem Taxifahrer, um ihn auf sein Fehlverhalten hinzuweisen. Fehlanzeige: Der Eselskarrenfahrer beharrte darauf, im Recht gewesen zu sein: Er dürfe drauflosfahren, wenn Fußgänger rot hätten. Zwischenzeitlich dazugekommene Augenzeugen bestätigten übrigens, dass die Fußgängerampel grün gehabt hatte. Unsere Fotografin brach dann die hitzige Debatte mit einem Hinweis an den Polizeibeamten ab, dass weiteres Reden sinnlos sei – sie werde dann halt über diesen Vorfall entsprechend berichten. Daraufhin sah der Polizeibeamte erst ihre ganzen Akkreditierungen unter der Jacke hervorgucken und wandte sich an den Taxikutscher mit dem Hinweis, es läge nun an ihm, wie die Kieler Taxifahrer in der Presse dargestellt würden. Erst da war „Kollege Eilig“ bereit, sich zähneknirschend zu entschuldigen.

Wir sind weit davon entfernt, alle Kieler Taxifahrer über einen Kamm zu scheren, die haben auch einen harten Job. Aber der rücksichtslose Kollege aus TAXI 119 ist wahrlich keine Zierde für die Innung. Dafür geht unser ausdrückliches Lob an die Kieler Polizei.

Ok, dann noch einmal zurück zu den Musikern – die sollten ja eigentlich auf der Bühne ihren Job machen, sprich ein Instrument spielen oder singen. Wir haben da aber während laufender Konzerte ganz andere Sachen erlebt: Vom Smalltalk über Kameras („Die Du da hast habe ich mir jetzt auch für privat gekauft – tolles Gerät.“) und Bass-Saiten („Hast Du meine neuen leuchtenden Bass-Saiten auch draufbekommen?“) über in Pose werfen á la Partyknipser → „Ey Alter, mach mal ’n Bild von mir!“ war vieles möglich.

Rauchende Backgroundsänger, die dabei noch Gitarre spielen, einhändige Drummer (die rechte Hand wurde für die Bierbuddel gebraucht) und simsende Drummer sind nur ein Teil unserer Sammlung. Nett ist auch der Gitarrist, der während seiner Spielpause (der Drummer hatte gerade sein Solo) schnell mit dem iPhone ein paar Erinnerungsbilder vom Konzert machte.

Ach ja: Und mittlerweile werfen sich schon Motorradfahrer, die uns im Stadtverkehr rechts überholen, auf ihrem Hobel in Positur, damit sie gut getroffen werden.