Bislang kannte ich Klanxbüll ja nur als letzten Bahnhof auf dem Festland, wenn ich mit dem Zug nach Westerland wollte. Nun also „MerQury“ zum → x-ten Mal hier im äußersten Nordwesten von Schleswig-Holstein meerumschlungen im „Charlottenhof“.
Als erstes stolpern wir natürlich über Volker, der uns in etwa wie folgt begrüßt: „Heute habe ich Saiten auf dem Bass, die verursachen Augenkrebs!“. Uns überrascht das wenig, wer die → Vorgeschichte kennt, den auch nicht. Thomas ist heute nicht dabei, stattdessen wird er von Jens an der „Brian May Red Special“ vertreten und das macht er im Laufe des Abends während des über zweistündigen zweigeteilten Sets richtig gut. Er spielt die Gitarrenparts stellenweise etwas härter und druckvoller als Thomas, wechselt für einige Songs auch mal zur Ibanez, hat eine sehr prägnante Stimme bei seinen Vocalparts und das Posing beherrscht er auch gut.
Der Rest der Band spielt sich wie immer routiniert und mit Freude an der Sache durch das Programm, einzig die Pyros fehlen dieses Mal. Das allerdings ist in einer zum Konzertsaal umgebauten reetgedeckten ehemaligen Tenne eines Bauerhofes auch wohl besser so. Das nordfriesische Publikum erweist sich als sehr textsicher, ein Umstand, den Johnny sehr geschickt zu nutzen weiß: So lässt er ein ums andere Mal Teile seiner Songs von spontan die Bühne enternden weiblichen Fans singen. Überhaupt stellt sich sehr schnell eine durchaus familiäre Atmosphäre ein – ein Umstand, der alle Musiker das eine oder andere Mal dazu verleitet, „ein paar Faxen extra“ zu machen.
Fazit: Es tut gut, „MerQury“ nicht immer nur in Kiel auf der → „MAXBühne“ zu sehen, sondern sie auch zwischendurch einmal zu erleben – inklusive der Schwätzchen vorher und hinterher. Wir freuen uns schon auf 23.06.2014, dann sehen wir sie wieder.
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