Beginnen wir mit einem Zitat des Haupt-Protagonisten der folgenden Band: „Man bezeichnet mich immer als den ‚abgedrehten Professor‘, den ‚verrückten Wissenschaftler‘ und ‚Psycho-Devin‘. Das ist totaler Bullshit, weil ich überhaupt nicht verrückt bin. Ich bin die vernünftigste Person, die ich kenne.“ Dementsprechend gespannt war ich also auf das „Devin Townsend Project“.
Akkurat gekleidete Musiker im „Firmendress“ mit aufgesticktem Bandschriftzug betreten die Bühne und räumen ihrem Frontmann den gebührenden Platz in der Mitte ein. Erste druckvolle Akkorde erklingen… So weit, so gut.
Was mich dann aber doch fesselt, das ist die Stimme von Devin Townsend: Nach all dem gutturalen Röhren, Schrillen, Schreien, Grunzen, Brüllen der letzten Tage habe ich plötzlich das Gefühl, dass ich hier einem in klassischer Gesangstechnik ausgebildeten Sänger gegenüberstehe. Sehr klare und saubere Gesangslinien schweben schwerelos über hämmernden Basslinien, heftigen Drumbeats und sägenden Gitarrenakkorden. Ich bin verblüfft! So etwas hatte ich nicht erwartet und schon gar nicht in dieser Qualität live vor zigtausenden von Zuschauern.
Fazit: Es gibt doch immer wieder Überraschungen im großen und bunten Rock’n Roll-Zirkus.