Normalerweise können wir mit der Graben-Security ja gut. Die machen ihren Job und lassen uns den unseren machen. Was da aber bei „Barock“ für ein Vollpfosten im Graben stand, das spottet jeder Beschreibung.
Er hatte etwas von „Pyros“ gehört und das veranlasste ihn, den Zugang zum Graben generell zu verweigern. Auch unsere Erklärung als Bandfotografen, dass „Flames“ erst beim vorletzten Song kämen, ließ ihn völlig unbeeindruckt – eine Rückfrage beim Grabenchef war in seinem begrenzten „Du kommst hier ned rein“-Horizont nicht vorgesehen. Unser spezieller Dank geht in dieser Situation auch an die sog. „Pressebetreuerin“: In ihrer zweitägigen permanenten Überforderung schrammt sie nur ganz knapp an der Nominierung für eine wenig schmeichelhafte Auszeichnung vorbei. Das lief im letzten Jahr mit dem Team von → „therockbizz.com“ besser.
OK, zum Glück konnten wir backstage hinter der Bühne herumgehen und den Graben von der anderen (inoffiziellen) Seite her entern und waren dann pünktlich zum zweiten Song von „Barock“ im Graben. (Zur Erinnerung: Es war generell nur erlaubt, die ersten zwei Songs zu fotografieren.)
Zu „Barock“ noch etwas Neues zu schreiben, fällt → nach über 30 Gigs schwer, beschränken wir uns also auf wenige Dinge, die uns aufgefallen sind: Keine Kanonen, keine Glocke, kein Konfetti – alles das fiel dem Kurzprogramm und dem Einspruch der folgenden Topacts zum Opfer. Besetzungswechsel bei „Barock“ gehören in all den Jahren, in denen wir diese Band bereits begleiten, ja mittlerweile zum festen Repertoire. Dieses Mal erlebten wir also Patrick an der Rhythmusgitarre, seinen Platz an den Drums hat Mike „Gomezz“ Gommeringer eingenommen. Für uns kein Unbekannter, trommelte er doch schon bei → „Reamonn“, der vormaligen Band von → Rea Garvey. Am Bass sehen wir neu Baba Heil, als Konstanten gesetzt sind Grant Foster am Shure und natürlich Eugen Torscher an der Gibson.
Soundtechnisch und auch spielerisch kommt die Rhythmus-Sektion sehr gut und „trocken“ rüber. Bislang haben wir bei „Barock“ noch nie einen solch knackigen Drumsound erlebt, auch der Bass kommt sauber und vom Timing her passend durch. Im Vergleich zum letzten Jahr auf dem Baltic war dieses Mal der Sound erste Klasse und eine deutliche Verbesserung. Auch die Backing Vocals kommen jetzt gut und sauber verständlich durch.
Fazit: „AC/DC“ muss laut. Und jetzt klingt es auch bei „Barock“ wieder richtig gut – die Show ist sowieso absolut sehenswert.
Fotos: Anja, Alex | Text: Alex