Ich komme auf dem Sportplatz von Schuby an und es erklingt bereits Musik – nicht zu laut und nicht zu leise. Noch während ich damit beschäftigt bin, mir völlig unkompliziert ein Bändsel und einen Pressepass abzuholen – dabei auch noch die bekannten Kollegen aus den Fotogräben des Nordens dieser Republik begrüße – bin ich schon begeistert ob der Freundlichkeit und des Enthusiasmus, den hier alle Menschen in den roten Shirts an den Tag legen. Und dass trotz der enormen Hitze und der gnadenlos brennenden Sonne.
Wieder vor der Bühne angekommen fällt mein Blick als Erstes auf die bühnenmittig aufgestellte Guillotine und ich höre die Stimme des Frontmannes (passend irgendwie mittelalterlich-piratenmäßig gekleidet), der sinngemäß die folgende Ansage macht: „Das folgende Lied ist unserem Kumpel Klaus gewidmet, der heute leider nicht bei uns sein kann. Er ist in Hamburg geblieben, wo er seinen Kopf verloren hat. Hier kommt ‘Störtebecker’.“ Nun rockt es los, die Guillotine wird von kundigem Fachpersonal inspiziert und bedient und ich komme zu netten Bildern. Wenn es doch nur nicht so heiß wäre! Aber „Black Jack Guillotines“ muss ich unbedingt einmal zur Gänze erleben – die haben in meinen Augen Potenzial.
Nachtrag: Später dann wurde dieses Gerät aufrecht stehend backstage auf einen Anhänger verladen, festgezurrt und abtransportiert. Ob es im Verkehrsfunk Meldungen gab wie „Achtung Autofahrer: Auf der A7 fährt vor Ihnen eine Guillotine Richtung Nord Ostsee-Kanal. Fahren Sie aufmerksam und verlieren Sie nicht Ihren Kopf.“? Ich weiß es nicht, die nächste Band sollte gleich spielen und ich wollte nicht noch einmal den Anfang verpassen…
