Es gibt immer noch Bands, die uns im Portfolio fehlen. Und so bin ich natürlich begeistert, die „Reste“ von „Orchestral Manoeuvres in the Dark“ – kurz „OMD“ genannt – endlich einmal vor meinen Kameras zu haben.
Es sind ja eigentlich nur noch Andy McCluskey und Paul Humphreys übrig geblieben, aber hey – welche 1978 gegründete Band spielt heute noch mit der Gründungsbesetzung? Die Musik von „OMD“ verbinde ich mit zwei besonderen Erlebnissen: Erlebnis eins trug sich wie folgt zu. Die Mutter meiner ersten Freundin erzählte mir, dass sie im Radio dauernd ein so tolles Stück hören würde und sie wissen wolle, wie es denn hieße und von wem das denn sei. Nach kurzer Beschreibung konnte ich sie aufklären, es war „Maid of Orleans“. Heute Abend hier live und in Farbe zu erleben.
Nach einem kurzen Medley anderer Hits von „OMD“ kann ich dann auch zum Erlebnis zwei überleiten: Ich war eigentlich immer der Typ, der fast nur LPs gekauft hat – demzufolge stehen auch nur knapp 20 Singles bei mir im Plattenregal. Aber eine, die dort steht, die wird gerade vor mir auf der Bühne vorgerockt, es ist „Sailing on the Seven Seas“. Und dass auch der damals vielgescholtene Synthie-Pop durchaus Qualität haben kann, das beweisen in diesem Ausgenblick die ca. 10.000 Gäste in der Halle: Keinen hält es mehr auf dem Sitz, alles steht, zappelt und feiert die beiden Musiker da vorne. Danach ist höchste Zeit für eine Pause.
Fazit: Das war mehr als nur ein Abhaken auf meiner persönlichen „Noch zu Fotografieren-Liste“. Das war eine Performance, wie ich sie liebe.