Und nach 1.094 Tagen stehe ich auch endlich wieder im Graben einer Bühne auf der „Kieler Woche“: Irgendwie ist einiges so wie immer in den 18 Jahren zuvor, aber vieles ist auch anders – angefangen mit der stehenden Anreise im übervollen Zug mit einem 40-minütigen Umweg (das 9-Euro-Ticket lässt grüßen) bis hin zum neuen Standort der ehemaligen „Hörnbühne“: Diese heißt jetzt „Fördebühne“, bietet weiteren Sendern von Regiocast einen Raum und steht nun am neuen Standort „am anderen Ende von Kiel“ direkt zwischen Landeshaus und altem Olympiahafen (ähnlich wie 2009 die NDR-Bühne, auf der wir Foreigner fotografiert hatten). Heute ist dort der Sender „R.SH“ für das Abendprogramm zuständig und als Supportact für Max Giesinger steht nun Leony mit ihrer Band vor mir.
Etliche Menschen, die im TV die einschlägigen Musik-Castingshows verfolgen, kennen Leony bereits seit 2014, als sie erstmalig eine solche gewinnen konnte und seit dieser Zeit hat sich Leony nach verschiedenen „organisatorischen Metamorphosen“ in der deutschen Popszene etabliert. Positiv fällt auf, dass Leony – anders als viele andere Casting-Sternchen – wirklich singen kann und live durchaus ansprechend performt. Insofern muss man sich wohl für ihre weitere Karriere keine Sorgen machen, wenn sie dieses Level beibehalten kann. Das Publikum vor der Bühne auf dem gut gefüllten Platz sieht das jedenfalls ähnlich und feiert begeistert mit. Vereinzelt sieht man in der Menge noch ein paar Besucher mit Mund-Nasen-Maske aber der überwiegende Teil verhält sich so, wie auf den Kieler Woche-Konzerten bis zum Jahr 2019 – es ist halt sehr viel Nachholbedarf vorhanden und das Wetter spielt ja auch mit.
Fazit: Für mich etwas ungewohnt, wieder vor einer solchen Bühne zu stehen, aber ich bin ganz zufrieden mit meinem (Wieder-) Einstieg in die Kieler Woche.