So, gestern Abend also → Foreigner vor der übervollen NDR-Bühne und heute rächt sich der Alltag, weil mehrere hundert Bilder von insgesamt fünf Gigs gesichtet, aufpoliert, verschlagwortet und hochgeladen werden müssen.
So ein Fotografen-Arbeitstag auf der Kieler Woche hat durchschnittlich 16–17 Stunden. Das „bißchen Knipsen“ (so die landläufige Meinung im erweiterten Bekanntenkreis) geht ja noch, wenn nicht immer so weite Wege zwischen den einzelnen Bühnen unter extremen Zeitdruck zwischen den flanierenden Menschenmassen zurückgelegt werden müssten. Dazu kommt dann oftmals noch die Warterei vor dem Graben, bis es endlich losgeht bzw. das Herumhängen Backstage in den Umbaupausen. Nachts sind wir dann wieder im gemieteten Ferienhaus außerhalb von Kiel und schauen dem Cardreader zu, wie er stundenlang den Inhalt der Speicherkarten auf die externe Festplatte schaufelt…
Nach durchschnittlich sechs Stunden Schlaf geht’s dann an die Sichtung und Bearbeitung der Bilder. Am längsten dauert es eigentlich immer, die zehn Bilder auszusuchen, die es auf die Seite schaffen werden, eine großartige Bearbeitung findet eigentlich nicht statt. RAWs entwickeln, ggf. zuschneiden und schärfen, fertig! Danach Texte schreiben, die Datenbank füttern, FTP-Uploads machen und schon schreit die Dusche, weil wir wieder fast zu spät dran sind, um noch rechtzeitig wieder in Kiel zu sein. Und jedes Mal wieder die spannende Frage: „Bekommen wir in unserem Lieblingsparkhaus noch einen Platz?“
Dann sind wir da, schleppen brav unsere Kameras vor die Bühne, die auf unserem Tagesplan steht und warten auf das magische Wort: „Showtime!“
Ach ja: Heute soll’s zur Abwechslung wieder einmal regnen…