Coburg, Schlossplatz. Hatte es am Nachmittag wenige Kilometer weiter noch unwetterartige Regenfälle gegeben, so erwartet mich hier der Beginn einer wunderbaren Sommernacht. Erster Eindruck von der Bühne: „Sch… ist die hoch! Das wird nix mit Bildern von vorne.“ Ok, erst einmal backstage orientieren gehen… Und während ich mich noch am Bühnenaufgang orientiere erklingt aus dem Cateringzelt über den Platz schon mein Name: Gitarrist Thomas Engelmann hat mich bereits entdeckt.
Ich treffe „MerQury“ nicht zum ersten Mal, aber heute ist es dennoch eine Premiere: Zum ersten Mal stehen die fünf Musiker nicht alleine vor meinen Kameras, sondern sie führen ihr „Queen Klassical“ auf: Die Musik von Queen und Freddie Mercury mit klassischem Orchester plus Chor und Sopranistin. Alles weniger rock-orientiert als sonst, sondern ein wenig feierlicher, weniger bunt und deutlich gesetzter als üblich.
Es geht los mit einem orchestralen Intro – sozusagen eine Ouvertüre des kommenden Abends. Danach erst betreten die (Rock-) Musiker die Bühne und stimmen in die Musik ein. Erster Eindruck: „MerQury“ und das Leipziger Symphonieorchester unter der Leitung von Bernd Wefelmeyer harmonieren prächtig. (Dieser Eindruck sollte sich später, als der Chor der Singakademie Suhl dazustieß, noch verfestigen.)
Richtig feierlich wird dem Publikum auf dem bestuhlten und gut gefüllten Schlossplatz dann zumute, als die Sopranistin Sandra Danyella aus Karlruhe und Leadsänger Johnny Zatylny im Smoking dann gemeinsam „Barcelona“ von Freddie’s Soloalbum anstimmen. Diese Hymne reißt alle mit und berührt wohl die meisten Zuschauer – jedenfalls brandet bei den ersten Tönen schon Applaus auf…
Das zweiteilige Set geht durch alle großen Hits von „Queen“ und zeigt auch, wie schön eigentlich manche der unbekannten Solostücke von Freddie Mercury wirken – wenn sie entsprechend dargeboten werden. Viele Stücke aus dem bekannten Portfolio von MerQury sind deutlich umarrangiert worden: Zum Einen natürlich für die Begleitung durch Orchester und Chor, zum Anderen werden aber im Laufe des Abends immer wieder auch viele Gesangsparts von Sandra Danyella übernommen bzw. im Duett dargeboten. Ein akustisches Erlebnis, der Extraklasse! Apropos „Extraklasse“: Ich habe den Überblick darüber verloren, wer an diesem Abend am häufigsten die Garderobe gewechselt hat, Johnny oder Sandra – schick waren sie jedenfalls beide zu jeder Zeit.
Und so ging ein fantastischer Abend in ebensolcher Kulisse zu Ende (wie es sich für unseren 100. Gig in diesem Jahr auch gehört) und mir bleibt am Schluss noch die kleine Bitte an Volker: Rot und Grün habe ich nun schon in der Sammlung, das nächste Mal die Bass-Saiten bitte in rockpixx-blau!
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