Auch wieder einmal in Wacken und erneut – nach → Kempten 2010 – vor unseren Kameras, der „netteste Kinderschreck, den es gibt“: Alice Cooper. Ein Funkenregen läutet den Auftritt ein und durch die Lücke in der Mitte kommt der Meister auf die Bühne – stilgerecht in einem rot-schwarz gestreiften Frack gekleidet und mit Gehstock, der dann kurze Zeit später in die sich darum balgende Menge fliegt. Apropos „Menge“: So voll wie an diesem Abend habe ich das Infield von Wacken noch nicht gesehen.
Bei Alice Cooper haben die Auftritte ja immer etwas von Zelebrierung, es ist eher Rock-Theater als nur ein profaner Gig, bei dem Lied um Lied heruntergespielt wird. Alles ist streng durchchoreografiert und passend auf den Takt inszeniert, seien es Posings oder auch komplexere Szenen, wie die Enthauptung des Meisters mittels Guillotine. Dennoch kommt nie Langeweile auf, es ist auch nicht alles vorhersehbar und statisch wirkt es schon gar nicht. Der Theater-Charakter der Aufführung wird durch das Bühnenbild und passend agierende Nebenfiguren stets unterstützt, so auch durch seine Tochter Calico. Ganz besonders ins Auge fällt aber meine persönliche „Gitarristin des Jahres“: Orianthi. Was diese Frau auf der Bühne abliefert, das verdient sowohl in optischer als auch in musikalischer Hinsicht das Prädikat „Sonderklasse“.
Fazit: Ich muss dringend endlich einmal ein Konzert von Alice Cooper ohne Akkreditierung besuchen – nur so habe ich die Chance, alles ungestört genießen zu können. Mit Kameras komme ich zwar zu schönen Bildern, aber mir entgeht einfach zu viel.
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