Vor den Toren von Kiel und direkt vor einem langen Osterwochenende spielen „Alive & Kicking“ ihr erstes Konzert in diesem Jahr. Kuschelig ist es im „Wohnzimmer“ der Band und „laut“ geht es beim Soundcheck zu. So „laut“, dass aus dem vor dem Saal liegenden Restaurant der Wunsch nach „weniger Lautstärke“ an die Band herangereicht wird – schließlich sei das Klappern von Besteck auf Tellern ohnehin das schönere Geräusch. Zwischenfazit: „Lautstärke“ beruht offensichtlich auf subjektiver Wahrnehmung – für die Fotografen von rockpixx.com ist direkt vor den Boxen der „Lärmpegel“ vergleichbar demjenigen auf manchen Festivals, der vorherrscht, wenn man sich vom Parkplatz dem eigentlichen Festivalgelände mit Stöpseln in den Ohren nähert.
Dann geht es los, der etatmäßige Keyboarder Harry Kohrt gibt dieses Mal den Conférencier, eine fiese Sehnenscheidenentzündung macht es ihm unmöglich, heute mit „Alive & Kickíng“ aufzutreten, Thomas Jungmann aus Hamburg vertritt ihn hochkonzentriert und unauffällig. Das ca. zweistündige zweiteilige Set enthält alle großen Hits der „Simple Minds“, natürlich auch das namensgebende „Alive and Kicking“ sowie die Hymne „Belfast Child“. Im Lutterbeker ist es zwar nicht übervoll, eher findet hier so etwas wie ein „Familientreffen“ statt, aber die Stimmung ist eigentlich von Beginn an schon recht gut und beschwingt. Es leisten auch recht viele Konzertbesucher der Aufforderung von Harry zu Beginn Folge und erheben sich von ihren Stühlen. Sicherheitshalber wiederholt Harry in der einleitenden Ansage zum zweiten Teil aber diese Aufforderung aber noch einmal.
Der Sound ist relativ gut und klar, vor allem, wenn man berücksichtigt, dass in einer so kleinen Location die Drums von Hendrik naturgemäß relativ laut klingen und die anderen Instrumente sowie die Vocals dazu passend eingesteuert sein müssen. Die Lösung bringt ein partielles Abkleben der Becken und dann klingt’s gut. Überhaupt sind alle fünf Musiker „heiß“ darauf, endlich wieder eine Bühne zu entern und loszulegen, die Konzentration und die Anspannung halten sich mit der Spielfreude gut die Waage. Auch die Integration des Ersatzspielers an den Keyboards kann als gelungen bezeichnet werden.
Fazit: Konzert und Abend gelungen, viele alte Bekannte wiedergetroffen und alle sind schon in freudiger Erwartung des nächsten Gigs im Juni auf der „Kieler Woche“ an der MAXBühne.
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