Das Ende ist nah! Also das Ende der Veranstaltung, natürlich. Vom Ende der Kultur oder gar vom Untergang des Abendlandes kann natürlich nicht die Rede sein, hat uns Nutzer der deutschen Sprache doch eine Schweizerin gerettet, indem sie deutsche Schlager singt. Die „neue deutsche Schlagerprinzessin“ Beatrice Egli steht zum Abschluss des DSDS Superstar Open Airs auf der Bühne.
Tja, was soll ich schreiben? Dass ich mich an meine Kindheit in den Sechzigern erinnert fühle, als im Radio „Die Deutsche Schlagerparade“ lief und ich alles von Gitte, Rex Gildo, Roy Black und ungezählten Anderen mitsingen konnte? Dass der deutsche Schlager gerade als umsatzbringendes „brandneues“ Produkt für die Generation der sechs- bis vierzehnjährigen Kinder und Jugendlichen im Markt platziert wird? Und dass ein Format wie DSDS da ein erfolgsversprechender Multiplikator zu sein scheint? Ganz nach dem Marketingplan „Die süße Beatrice Egli für die Kinder, die bestrapste Andrea Berg im Ledermini für den Papi und Semino Rossi für die Oma – Schlager sind für alle da!“ Ehrlich, ich weiß es nicht.
Ich will hier auch gar nicht den Auftritt von Beatrice Egli runterschreiben, das hat sie nicht verdient. Die dargebotene Leistung war ordentlich und das Publikum hochzufrieden. Und weil das so war, gibt’s von meiner Seite auch keine Kritik an ihr. Einzig das System hinter dem Ganzen sollte nicht vollends ausgeblendet werden.
PS: Nach der Schlagerära in Deutschlands Rundfunk- und Fernsehsendern startete ja die Musikindustrie mit Pop und Rock so richtig durch – und zwar oftmals noch mit „richtigen Musikern“. Vielleicht wiederholt sich Geschichte ja doch…
Fotos: Anja, Alex | Text: Alex
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