Ein altehrwürdiger Ort, an dem Pink Floyd irgendwann einmal ein lebenslanges Auftrittsverbot kassierten, weil Ihre Pyros einen Teil der Vorhänge abfackelten: The Royal Albert Hall im noblen Londoner Stadtteil Kensington. Das war also nun mein Revier, um eine Show von „Brit Floyd – The British Pink Floyd Show“ abzulichten.
Nachdem vor einiger Zeit ein Gutteil der Musiker rund um Mastermind Damian Darlington von → „The Australian Pink Floyd Show“ abgewandert und das britische Pendant auf die Beine gestellt hatte, war ich auf den direkten Vergleich gespannt, da ich die → „Aussiefloyds“ bereits im Februar 2011 vor den Kameras gehabt hatte…
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht: Da hat jemand für eine nahezu perfekte Produktion richtig viel Geld in die Hand genommen und dieses Geld auch gut verwendet: Spektakuläres Licht, ein Sound, bei dem jedes einzelne Instrument und jede Stimme mit geschlossenen Augen dem jeweiligen Standort auf der gigantischen Bühne jederzeit zuzuordnen ist (wenn vielleicht auch ein wenig laut), richtig gute Musiker, die Songs teilweise näher am (Vinyl-) Original spielen als die originalen Pink Floyd es auf ihrer letzten Tour 1996 zustande brachten (so geschehen bei „Astronomy Domine“), sehr originalgetreue Vocals und ein mehrstimmiger Gesang, der in seiner Form an die schönsten Harmonien von David Gilmuor und Richard Wright selig erinnert. Dazu noch vier Backgroundsängerinnen, von denen eine (Jacquie Williams) besonders heraussticht, da sie die Parts von David Gilmour bei „Mother“ singt und ein aufblasbares Schwein, welches bei „Pigs (Three Different Ones)“ dem Originalschwein ebenfalls zum Verwechseln ähnlich sieht – alles das gepaart mit den üblichen Massen an Moving Heads, „Mr. Screen“ und neuen aber dennoch vertrauten und gleichsam behutsam entstaubten Filmen begeisterte die (geschätzten) gut 8.000 Zuschauer (fast komplett ausverkauft) von der ersten Minute an.
Mein Fazit: Wer als Pink Floyd Fan noch keine Karte für die im Herbst anstehende Europa-Tournee hat, der sollte ganz schnell sein Sparschwein füttern, damit es rechtzeitig schlachtreif ist. Diese Show wird eigentlich nur noch von den originalen Pink Floyd in Teilbereichen übertroffen. Und da die Originale nie wieder auf einer Bühne stehen werden (bzw. können) gibt es zur Zeit nichts Besseres auf Europas Bühnen zu erleben!