Ein Wochenende mit auf Tour

Ein Wochenende mit auf Tour
2009/2010: on tour...

Die Winter-Tour von „Barock“ läuft und sie läuft gut. Zeit für mich also, wieder einmal ein Wochende mitzufahren. Nachdem am Wochenende zuvor Tief „Daisy“ mir den Trip verleidet hatte, sollte es dann endlich am 15./16.01.2010 losgehen…

Donnerstag, Anreise, Teil 1
Am 14.01.2010 geht’s also nach Nürnberg, im Hotel bin ich der einzige Gast. Schade nur, dass auf der Webseite des Hotel nichts davon stand, dass ein WC im Zimmer nur für 35,00 € Aufpreis zu haben war, die Dusche ist witzigerweise in allen Zimmern vorhanden. Egal, das Hotel ist gut und man kann sich morgens noch ein schönes Lunchpaket für den Tag zusammenstellen.

Freitag, Anreise, Teil 2
Das Telefon klingelt und die erste Nachricht des Tages lautet: „Hier ist der Drummer, der Rhytmus-Gitarrist kommt eine halbe Stunde später. Dann machen wir uns aber sofort auf den Weg zu Dir.“ Nun gut, warte ich also noch ein Weilchen… Endlich geht’s gegen 10:30 Uhr los in Richtung Beverungen. Die Fahrt verläuft unspektakulär und da wir gut in der Zeit liegen, steuern wir zuerst das Hotel an.

Freitag, Beverungen
Irgendwie kommt es uns reichlich kalt in diesem Gebäude vor. Zu Recht, wie wir von der Besitzerin erfahren: Die Heizung hat im Keller ein geplatztes Rohr erzeugt und Handwerker würden fieberhaft an einer Lösung des Problemes arbeiten. Für die Zwischenzeit stünden allerdings schon einmal elektrische Heizlüfter in den Bädern. Egal, ich sammele alle Schlüssel für den Rest der Crew ein, gehe mich umziehen und dann steuern wir die Stadthalle an. Der Rest des Abends verläuft dann wie gehabt, einzig die Frontlights sind ein wenig dunkel geraten und bei unserer Rückkehr irgendwann deutlich nach Mitternacht ist sogar im Hotel ein Anflug von Wärme zu verspüren. Wenn man allerdings todmüde ins Bett fällt (oder im Zimmer nebenan noch After-Show-Party macht), fällt das auch nicht mehr so auf.

Für den nächsten Morgen nach dem Frühstück ist ein Bandshooting angesagt, da die Strecke nach Soest sich in kurzer Zeit bewerkstelligen lässt und insofern gut Zeit vorhanden wäre. Es bleibt leider beim Konjunktiv: Nicht alle Bandmitglieder sind nach der nächtlichen Party willig, pünktlich, bzw. überhaupt zum Frühstück zu erscheinen. Es kommt also, wie es kommen muss: Während die erste Fuhre mit Musikern und Fotograf schon nach Soest abfährt, versucht der Rest der Musiker, sich am Kissen festzukrallen und den Lärm vom Hotelstaubsauger tapfer zu ignorieren…

Sonnabend, Soest
In Bad Sassendorf kurz vor Soest steuern wir dann das dortige Maritim-Hotel an. In weiser Vorfreude packt der Fotograf von Welt natürlich zu Hause schon die Badehose in den Koffer, da er aus allen bisherigen Maritim-Hotels weiß, dass es dort ein Schwimmbad gibt. Der erste Blick im Aufzug hoch zur Etage fällt dann auf einen Zettel, der darinnen klebt: „Liebe Gäste … Umbauarbeiten … Schwimmbad nicht benutzbar … stattdessen Gutschein für Thermalbad …“ Ganz toll! Eigentlich wollte ich vor dem Früstück eine Runde schwimmen aber ich irre doch nicht morgens im Halbschlaf durch den Kurpark von Bad Sassendorf, um das Thermalbad zu suchen. Ok, also Koffer öffnen, umziehen und mal wieder ab zur Stadthalle. Drinnen ist’s kalt und der knurrende Magen freut sich leider vergeblich auf die belegten Brötchen. Es gibt dieses Jahr keine, aber Kaffee und Kuchen sind auch nicht zu verachten. Während die Band den Soundcheck absolviert, sitze ich in Garderobe Nr. 4 und sichte die Bilder vom Abend zuvor. Damit ich überhaupt arbeiten kann, muss ich erst den Hallenmeister überzeugen, dass ich Strom brauche – alle Steckdosen im Garderobenbereich sind nämlich aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. (Irgendwie haben die in der Vergangenheit mit den Wasserkochern, Toastern und Grills der anderen Künstler schlechte Erfahrungen gemacht…)

Gut zwei Stunden vor dem eigentlichen Gig gibt’s dann wie üblich etwas zu essen. Tja… und das ist dieses Mal eine reichliche Pleite: Kartoffelpüree von gummiartiger Konsistenz, SAUERkraut, welches dem ersten Bestandteil seines Namens alle Ehe macht und zwei Stücke Fleisch auf dem Teller, zu dem jeder einen anderen Tip hat, was es denn sein könnte. Schwein, Känguru, Schäferhund, …? Der Drummer meint noch: „So, jetzt habe ich ein halbes Stück gegessen und müsste eigentlich für den Rest des Winters genug Antibiotika intus haben, um erkältungsfrei über die Runden zu kommen.“ Zur Ehrenrettung des Hallenmanagements sei aber angemerkt, dass ihnen das selbst auch furchtbar peinlich war und die gesamte Crew nach dem Gig noch sechs wagenradgroße Pizzen angeliefert bekommen hat.

Der Gig läuft wie üblich gut durch, es gibt sogar noch eine ungeplante Zugabe und beim anschließenden „Meet & Greet“ gibt’s noch eine riesige Geburtstagstorte in Form einer Gitarre für den Drummer. Ein zwischenzeitlicher Blick aus der Halle nach draußen offenbart Regen auf gefrorenem Boden, die Rückfahrt ins Hotel scheint vielversprechend zu werden! Der (sehr späte und zum Glück nicht arg vereiste) Rückweg ins Hotel führt noch über eine Tankstelle, von der diverse alkoholische Getränke Richtung Hotel transportiert werden. Mir ist schon jetzt schlagartig klar, dass ich am nächsten Morgen wieder nicht alle Bandmitglieder beim Frühstück sehen werde.

Sonntag, Abreise, Teil 1
Von Soest gaht’s dann nach Nürnberg zurück, hier entledige ich mich meiner Mitfahrer und bewohne dann wieder ein Zimmer mit aufpreispflichtigem WC – erneut als einziger Gast des Hotels. Irgendwie bin ich aber zu müde, um noch die Bilder aus Soest zu sichten, das verschiebe ich auf Montag, wenn ich wieder im Büro bin.

Montag, Abreise, Teil 2
Und dann habe ich anscheinend ein Talent dafür, Musiker morgens /vormittags /mittags um ihren Schlaf zu bringen: Für die Abrechnung kommt gegen 10:30 ein halbnackter Musiker an seine Haustür, an der ich mir schon einen breiten Daumen geklingelt habe (Telefon hatte schon ‚mal gar nicht gewirkt) und dann gibt’s für alle Beteiligten erst einmal Kaffee: Der Fotograf nimmt seinen Kaffee auf die normale Art und Weise zu sich, der Musiker intravenös.

Irgendwann mache ich mich dann endgültig auf den Heimweg und gegen Abend erreiche ich dann heimatliche Gefilde. Allerdings bin ich zu kaputt, um mich noch über die Speicherkarten in den Kameras herzumachen, außerdem gibt’s viel zu erzählen – von daher müssen die Bilder auf rockpixx.com dann eben bis zum Dienstag warten – nachdem ich allerdings mit dem Termin für den nächsten wartenden Kunden durch bin.

Drei Dinge bleiben festzuhalten:
1. Musiker sind schwerer zu hüten als eine Horde pubertierender Jugendlicher.
2. Ich werde langsam zu alt für diesen Scheiß.
3. Es bringt immer noch höllisch viel Spaß.

 
Comments

hast Du am 20.1. um 6:43pm dran rumgeschraubt? Komisch…….

und dann noch ein Uhrzeittest, jetzt mit aktualisierten PlugIns

dann will ich doch auch einmal testen, ob die Uhrzeit nur bei manchen Kommentaren völlig danebenliegt…

aeh, es ist bei Dir immer sex Uhr Dreiundpfirsich? *wunder* – bei mir is‘ mitten des Nachts…

Lokalzeit: 3%o 😉

im Ernst: Es ist 23:23 Uhr – Mr. rockpixx weiss warum ich das poste…

klingt so abschreckend, dass es neugierig macht :o)

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