Der Sonntag beginnt mit Aufräumarbeiten: Das gesamte Festivalgelände ist in der Nacht von Sturm und Regen reichlich zerdengelt worden, an einen Einlass um 11:00 Uhr ist nicht zu denken. Zudem müssen – aufgrund der gestrigen Vorfälle – die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal verschärft werden (weitere Wellenbrecher, deutliche Verbreiterung des Grabens) und etliche Reparaturen sind vonnöten, bevor Publikum ins Infield gelassen werden kann.
Das alles führt dazu, dass der erste Act „Paint me Picasso“ sein gesamtes Set vor genau 27 Gästen, VIPs und Fotografen spielt. Das Publikum kann von ganz weit weg allenfalls zuhören – jedenfalls immer dann, wenn der Sturm ein paar Soundfetzen zu den Absperrungen an den Eingängen hinüberweht. Ein wenig zusätzliche Nervosität macht sich breit, als Überlegungen bekannt werden, das Gelände am heutigen Tag gar nicht erst aufzumachen. Das wäre zwar schade für die Besucher, die bislang noch nicht abgereist sind aber auch nachvollziehbar, schließlich sind an diesem Wochenende schon einige Festivals im Norden buchstäblich ins Wasser gefallen.
Zum Act kann ich eigentlich nur sagen, dass die Musik und die Performance der vier Jungs eindeutig darunter gelitten hat, dass sie gewissermaßen „unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ spielen mussten. So etwas muss für jeden Musiker auf so einem großen Festival die Höchststrafe sein. Sie tun mir deswegen auch echt leid, haben aber dennoch tapfer dagegen angespielt.
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