So, zum zweiten Mal in diesem Jahr etwas zum Thema → „Pink Floyd“: Nach → „Echoes“ in Hamburg spielen „The Australian Pink Floyd Show“ ihr neues Tourprogramm „Set the Controls“ in der Kieler Ostseehalle. (Ich weiß, die Halle heißt seit einiger Zeit „Sparkassenarena“, aber so heißen viele Veranstaltungstempel in ganz Deutschland. Für mich steht in Kiel die „Ostseehalle“ und dabei bleibt es auch.) Die „Aussiefloyds“ – wie sie sich selbst mit einem Augenzwinkern nennen – hatte ich schon → 2011 in Kempten in der BigBOX fotografiert und so freute ich mich besonders darauf, auch dieses Mal wieder die gesamte Show durchfotografieren zu können – Bree Ishikawa vom englischen Management gebührt ein besonderer Dank dafür.
Alles startet wie gewohnt: Bestuhlte Halle, 2.000 Besucher und Fotografieren im Mittelgang in der Zone von FOH bis ca. 10 m vor der Bühne. Die Band startet mit „Shine on you crazy Diamond (I-V)“ und macht im Verlauf des zweiteiligen Sets von gut zwei Stunden Länge klar, dass sie gewillt und in der Lage ist, eine perfekte Show hinsichtlich Sound und Licht abzuliefern. Die üblichen Verdächtigen aus dem großen Bandkatalog werden vom Publikum erwartet und natürlich auch gespielt – und zwar so, wie es das Publikum gewohnt ist. Besucher von Pink Floyd-Konzerten sind teils konservativ und teils mit einer sehr großen Erwartungshaltung ausgestattet: Wehe, wenn das Gitarrensolo auch nur 15 Sekunden kürzer ist, als es David Gilmour 1989 in Venedig gespielt hat – etwas überspitzt formuliert. Die Abweichung bei den eingespielten Radiosequenzen bei „Wish you were here“ gehen dagegen sogar mit Applaus durch, werden hier doch typisch australische Clips eingespielt: So sind u. a. Paul Hogan alias „Crocodile Dundee“, Kylie Minogue, „Men at Work“ sowie Angus Young von „AC/DC“ zu sehen und zu hören. Auch das große pinkfarbige Känguruh gehört natürlich zu „One of these Days“ dazu, wenn die „Aussies“ live spielen. Neu für mich waren die riesigen aufblasbaren Figuren des Teachers und das Schwein – die hatte ich bei den „Aussies“ noch nicht gesehen. Dafür entfielen die 3D-Filme, die 2011 noch zum zweiten Teil des Sets gehörten – in meinen Augen kein Verlust.
Wo wir schon bei den Effekten sind: Natürlich wurde auch mit Lasern nicht gegeizt, mich haben vor allem die „schwingenden Gitarrensaiten“ bei „Wish you were here“ beeindruckt – sehr stimmig gemacht. Die große runde Leinwand und diverse Saxophon-Soli sowie leichte Didgeridoo-Klänge waren ebenfalls sehr stimmig eingearbeitet. Das den Tournamen prägende „Set the Controls for the Heart of the Sun“ habe ich zum ersten Mal live gehört und es hat mir sehr gut gefallen. Gerade die Schlagzeugklänge waberten gut und raumfüllend durch die Halle. „Pigs (Three different ones)“ vom „Animals“-Album klang für mich relativ hart und metallisch, es passte aber.
Fazit: Eine gelungene Show, Pink Floyd-Fans können mit dem Gefühl nach Hause gegangen sein, dass die Originale live auch nicht unbedingt besser geklungen haben. Wie sang Roger Waters doch auf „The Wall“? „So they sent us along as a surrogate Band. We’re gonna find out where you Fans really stand.“ „The Australian Pink Floyd Show“ ist ein sehr guter Ersatz!
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