Es spricht für eine Band, wenn Sie 10 Jahre in Folge auf der gleichen großen Veranstaltung spielt – und zum 10. Jubiläum dann sogar auf einer richtig großen Bühne. Einen der ersten Gigs von „True Collins“ konnte ich kurz nach der Bandgründung 2009 fotografieren, nun fotografiere ich sie zum siebten Mal und stelle fest: 70% Quote sind gar nicht so schlecht und die Band ist immer noch absolut top, wenn es darum geht, die Musik von „Genesis“ bzw. Phil Collins auf die Bühne zu bringen.
Zum Jubiläum auf der NDR Bühne am Ostseekai spielen „True Collins“ mit „großem Besteck“ – will heißen, „The Brass Connection“ ist mit dabei. Und es ist erstaunlich, wie 3 Bläser den Sound bei Songs wie „Invisible Touch“ oder „Easy Lover“ deutlich und sehr positiv erweitern. Nebenbemerkung-1: Die Co-Vocals, die im Original Philip Bailey von „Earth, Wind and Fire“ sang, kamen dieses Mal von Pino G, der als Ersatz für den erkrankten Gitarristen Harald Eisert (An dieser Stelle gute Besserung.) einsprang. Mit geschlossenen Augen wäre kein Unterschied zu hören gewesen. Nebenbemerkung-2: Pino G kennen wir bereits von diversen anderen Produktionen und Bands…
Das mehr als zweistündige Programm beginnt bei trocknem Wetter mit den ersten Klängen von „Mama“, die über das gut gefüllte Areal wabern. Und sofort stellt sich das vertraute Genesis-Feeling ein. In der weiteren Folge kommen nach und nach die großen Hits dieser Band zum Vorschein und natürlich auch die Hits aus der Solokarriere von Phil Collins. Für die Fans der „klassischen“ Genesis-Ära gibt es leider nichts, es bleibt im Wesentlichen bei den kommerziell orientierten Nummern der 80er. Allerdings gibt es dann doch eine Reminiszenz an frühere Zeiten: Peter Gabriels Solonummer „Solsbury Hill“ schleicht sich in die Setlist ein.
Fazit: Mein zweiter Kieler Woche-Einsatz in diesem Jahr und mit Zugang zur Bühne hat sich das auch fotografisch gelohnt. Musikalisch und zwischenmenschlich sowieso.